Böhmzwieseler Wehr mit Wärmebildkamera ausgestattet Samstag, 28. März 2015
Unterstellhütte gebaut–Leistungsabzeichen-Training beginnt–Werbeaktion in Schulen geplant
Böhmzwiesel. Zwar brauchten die Aktiven der Böhmzwieseler Feuerwehr im vergangenen Jahr nur zu drei Einsätzen auszurücken. Regelmäßiges Training, damit im Ernstfall alles möglichst reibungslos klappt, war dennoch nötig. Deshalb forderte Kommandant Hubert Rodler bei der Jahreshauptversammlung seine Mannschaft auf, sich rege an den geplanten Übungen zu beteiligen und auch die Chance wahrzunehmen, wieder ein Leistungsabzeichen zu erwerben.
In seinem Jahresrückblick ging Vorsitzender Franz Berger eingangs auf Aktivitäten des Feuerwehrverein sein. Dazu zählten unter anderem die Fahrzeugweihe des Mannschaftstransportwagens, ein Kleinfeldturnier der Wehr und ein Helferfest. Auch an zahlreichen anderen Veranstaltungen wie zum Beispiel der 175-Jahr-Feier der Zwieselbergkapelle nahm die Wehr teil.
Dem Bericht von Kommandant Hubert Rodler zufolge waren die Aktiven der Wehr bei 20 Übungen, einem Brand und bei technischen Hilfeleistungen bei einem Unfall und einen über die Straße gestürzten Baum gefordert. Dazu kamen eine Reihe von Verkehrsregelungen und eine Parkplatzeinweisung.
Insgesamt wurden 437 Übungs- und Einsatzstunden geleistet. Als Fleißigster wurde Jugendwart Joseph Moosbauer ermittelt, dahinter folgten Kommandant Hubert Rodler und Christian Süß. Weitere 400 Stunden waren für die Errichtung der Unterstellhütte erforderlich, dazu Pflegearbeiten für die Einsatzfahrzeuge sowie im und ums Feuerwehrhaus.
Der Kommandant dankte der Stadt, die der Wehr - mit Eigenbeteiligung und Unterstützung von Sponsoren - eine Wärmebildkamera und einen Internetanschluss "spendiert" hat. Max Datzmann hat das Internet eingerichtet, und Ludwig Penzenstadler pflegt jetzt die Homepage. Außerdem dankte er den Waldbesitzern, die Bäume für die Hütte bereitgestellt haben.
Jugendwart Joseph Moosbauer betreut nach zwei Neuzugängen nun 14 Feuerwehranwärter. Sie haben im vergangenen Jahr 24 Treffen mit einem Gesamtumfang von 478 Stunden durchgeführt, darunter auch 150 Stunden allgemeine Jugendarbeit. Beim Herbstmarkt auf dem Frongahof waren die Jugendlichen mit einem Infostand vertreten. Sechs Feuerwehranwärter bestanden den Grundlehrgang und acht erwarben das Abzeichen „Jugendflamme“.
Geräte- und Atemschutzwart Ludwig Jungbauer kann derzeit 13 Atemschutzträger einsetzen. Acht von ihnen haben die Atemschutzstrecke in Grafenau durchlaufen, vier waren in der Osterhofener Brandsimulationsanlage. Bei drei Übungen und bei einem Brandwaren Atemschutzträger eingesetzt. In seiner weiteren Funktion als Gerätewart nannte Jungbauer unter anderem folgende Zahlen: Das Einsatzfahrzeug wurde 932 Kilometer bewegt, der Mannschaftswagen 1773 Kilometer, die Tragkraftspritze lief 3,36S Stunden.
Schriftführerin Renate Rodler trug Statistisches vor: Der Mitgliederstand liegt nach fünf Sterbefällen und acht Beitritten aktuell bei 297. Davon werden 27 als aktiv und 14 Jugendliche als Feuerwehranwärter geführt. Die Sterbekasse zählt nach fünf Beitritten und vier Todesfällen derzeit 180 Mitglieder. Pro Sterbefall werden an die Angehörigen rund 300 Euro ausbezahlt.
Kassenwart Alfons Dillinger musste aufgrund von Sonderausgaben für den Mannschaftswagen und den Bau der Unterstellhütte ein deutliches Minus verbuchen. Das Kreditvolumen für die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Feuerwehrhauses konnte im letzten Jahr spürbar reduziert werden. Rudi Ambros und Thomas Stöger gaben als Resultat der Kassenprüfung bekannt: „Die Kassenführung ist einwandfrei.“
Bürgermeister Heinz Pollak lobte die flotte Durchführung der Versammlung. Die sechs Feuerwehren in der Stadt leisteten hervorragende Arbeit, so das Stadtoberhaupt, und die Stadt ihrerseits versuche, die Wünsche der Wehren umzusetzen. So werde künftig der Führerschein für die Feuerwehren bezuschusst, und für alle sechs Wehren des Stadtgebietes sei eine neue Schutzkleidung vorgesehen, ebenso regelmäßige gemeinsame Kommandantensitzungen. „Die Böhmzwieseler Feuerwehr ist einer unserer aktivsten Vereine in der Stadt, der sich auch an vielen städtischen Veranstaltungen beteiligt“, hob der Bürgermeister hervor und unterstrich die große Bedeutung der Jugendarbeit: „Alle Bürger sind gefordert, die Jugendlichen zu diesem ehrenamtlichen Engagement anzuhalten. Wir werden deshalb in die Schulen gehen und dafür werben.“
KBI Albert Hilgart verwies auf die verschiedenen Lehrgänge, die auf Landkreisebene angeboten werden. Speziell für Maschinisten werde in Landshutein Fahrsicherheitstraining durchgeführt. Wichtig seien auch Besichtigungen von öffentlichen Gebäuden, damit im Ernstfall die Örtlichkeiten bereits bekannt sind. Dem Nachwuchs empfahl der KBI die Teilnahme an der Jugendleistungsprüfung. Seine interessanten Zahlen aus der Landkreisstatistik: 752 Einsätze, davon 75 Brände und 361 Technische Hilfeleistungen, zahlreiche Fehlalarme. Den Probebetrieb zur Einführung des Digitalfunks kündigte Albert Hilgart für Ende des Jahres an.
EHRUNGEN UND TERMINE
Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft:
25 Jahre: Rudolf Ambros, Franz Berger, Gerlinde Moosbauer, Rainer Moosbauer, Max Pongratz jun.
40 Jahre: Helmut Kern
50 Jahre: Josef Stecher
60 Jahre: Alois Eggerstorfer
Ein Ärmelabzeichen erhielt Andreas Wilhelm, der seit zehn Jahren als Aktiver beider Wehr geführt wird, außerdem wurde er zum Oberfeuerwehrmann befördert. Stefan Jungbauer wurde nach dem erfolgreichen Besuch des Gruppenführerlehrganges zum Oberfeuerwehrmann befördert. Weitere Beförderungen: Fabian Binder wurde Feuerwehrmann, und Elke Seibold ist nun Oberfeuerwehrfrau. Michael Bachsleitner hat den Atemschutzlehrgang bestanden.
Für das Jahr 2015 stehen bereits etliche Termine:
Palmprozession (29. März), gemeinsamer Vereinsgottesdienst(26.April), Fronleichnam mit anschließendem Grillfest (4. Juni), Bürgerfest in Waldkirchen (5. bis 7. Juni), MTW-Weihe der FFW Ratzing (14. Juni), 150Jahr-Feier der FFW Grafenau (28. Juni), Mitternachts- und Florianifest der FFW Uttigkofen (4./5. Juli), Volksfestaufzug in Waldkirchen (31. Juli), Weihnachtsbasar der Böhmzwieseler Ortsvereine (29. November), Abholen des Bethlehem-Lichtes (24. Dezember). Die Jugend plant unter anderem einen Aktionstag. - fd
Ehrungen bei der Böhmzwieseler Feuerwehr
gab es für(1.Reihe,v.l.): Rudi Ambros, Helmut Kern, Josef Stecher und Franz Berger, dahinter: 2. Kommandant Stefan Bauer, KBI Albert Hilgart, Gruppenführer Stefan Jungbauer, Fahnenmutter Brigit Süß-Eckerl und Kommandant Hubert Rodler. Rechts im Bild Bürgermeister Heinz Pollak mit der neuen Wärmebildkamera für die Böhmzwieseler Atemschutzträger. - Foto:Duschl